In Zeiten sinkender Print-Auflagen und sterbender Verlage schwindet auch immer mehr der Einfluss der klassischen Kommunikationskanälen und Medienmittler im Gegensatz zu den Online-Medien.
Die zunehmende Nutzung von Blogs und den Tools aus dem Social Media im deutschsprachigen Raum führte dazu, dass jetzt die Stakeholder die Kommunikation aktiv mit gestalten können und auch wollen.
Publik Relations im semantischen Web 3.0 bedeutet ein extrem schneller Wechsel von der herkömmlichen Öffentlichkeitsarbeit im Print-Medien-Bereich zu den Online-Medien.
Das Andocken an die Online-Medien über die organisch in den letzten Jahren gesund herangewachsene Online-Presse bedeutet, eine inhaltsorientierte Öffentlichkeitsarbeit und gezielte Kontaktpflege mit den Zielgruppen eines Unternehmens. Ebenso eines Hotels oder Dienstleisters über alle Online-Kanälen hinweg.
Schwierig wird es nach Beobachtungen zu beurteilen, wenn SEO’ler sich jetzt neuerdings mit Content Marketing und Online-PR beschäftigen und sich erkennbar dabei selbst im Wege stehen. Das geschieht immer häufiger, so das Feedback von Entscheidern, Online-Marketer aus unterschiedlichen Branchen.
Das offensichtliche Problem: Sie analysieren alles nach SEO-Kritierien – auch Portale und Blogs, die Pressemitteilungen veröffentlichen könnten. Was aber gar nicht im Sinne der Sache ist. Mitunter kann diese Vorgehensweise Unsummen von Geldern verschenken. Die Grenzen von SEO zum jetzigen Social-Media-Marketing sowie zum Content-Marketing sind ganz klar umrissen und erkennbar. Sollten diese nicht wahrgenommen werden, dann wird sich dies auf Kosten des Auftraggebers am Endresultat der Gästegewinnung zeigen. An der Nachhaltigkeit sowie am Anwachsen eines gesunden Empfehlungsmanagement.
Panikmache „Duplicate Content”:
Zitat von Google zum Duplicate Content: “Let’s put this to bed once and for all – there is no Duplicate Content Penalty”. Dieser Punkt ist geklärt – es gibt keine Duplicate Content Strafe. Das ist ein Mythos.
Pressemitteilungen und News oder auch Blog- und Fachbeiträge zählen nicht als Duplicate Content. Mit Duplicate Content sind keine einzelne Artikeln auf einzelnen Webseiten gemeint. Nehmen Sie nur das Beispiel von AdHoc News oder dpa Nachrichten. Diese werden hundertfach auf Nachrichtenportalen und Online-Magazinen publiziert. Diese haben keine negativen Auswirkungen auf die Suchmaschinen. Kein intelligentes Nachrichtenportal würde mehr solche News veröffentlichen. Renommierte Nachrichtenportale, welche keine ungewollte PopUps auf Ihrer Startseite neben oder im Pressetext posten, sind im Austausch mit den Marketer von Google. Google weiß das zu schätzen. Werden alle Medien doch immer noch gerne als nachhaltiges Machtinstrument „Meinungsbildner“ eingesetzt.
Googles oberstes Filter-Kriterium ist “Wichtigkeit”. Nur wichtige oder nutzengebende Inhalte werden gelesen und geteilt. Der werbende Charakter ist nicht gefragt eher der unterhaltende oder informative.
Linkbuilding / Backlinks – Ja oder Nein:
Das Thema Backlinks unterliegt einem ähnlichen Mythos, wie das Thema Duplicate Content. Hier fällt die Unterscheidung zwischen Deeplinks und Backlinks. Der gezielte Einsatz von Deeplinks in Pressemitteilungen dient in erster Linie dazu, interessierte Leser von einer Veröffentlichung auf einem Portal zur eigenen Website zu leiten (Leadgenerierung). Diese Funktion bleibt vollkommen unabhängig von SEO.
Der Linkaufbau ist in erster Linie eine SEO-Maßnahme, um das Ranking der Website zu optimieren. Zur Vermeidung von zu vielen namensgleichen Backlinks hat Google den “nofollow-tag” eingeführt. Die meisten Presseportale haben inzwischen nofollow-Links, weil Nachrichten mehrfach veröffentlicht werden. Diese nofollow-Links werden von Google zur Bewertung des Rankings ausdrücklich nicht mit einbezogen. Sie schaden aber auch nicht. Auch hier wurde von den Machern bei Google vorausgedacht.
Unterscheidung Online-Presse und SEO
Grundsätzlich kann es für alle Marketer von Vorteil sein, zwischen Online-Presse unter Nutzung der Online-Medien und SEO zu unterscheiden. Beide Disziplinen können sich gegenseitig positiv verstärken, aber niemals schaden. Online-Pressemitteilungen können keinen reinen SEO-Zwecken dienen. Niemals sollten diese auf SEO-Erfordernisse reduziert werden.
Ein besonderes Ziel der Onlinepresse ist in erster Linie, durch relevante Veröffentlichungen im Internet einen nachhaltigen Bekanntheitsgrad zu erwirken. Ein gewolltes und klares Image für die angesprochene Zielgruppen (Nutznießer) und für die Medien aufzubauen. Das ist die ureigene Aufgabe der Presse und das ist auch die Aufgabe der Online-Presse.
Aus eigenen Analysen und resultierend aus Kunden- sowie Agentur-Kollegenfeedback können wir immer wieder feststellen, dass viele Veröffentlichungen über ausgesuchten Kanälen sehr wichtig sind und gut funktionieren. 80 % unserer Kunden finden uns nicht über unsere Website, sondern über unsere Veröffentlichungen. Online-Presse macht 80 % und SEO nur 20 % aus. Somit bleibt zumindest für uns als Agentur für Hotel- und Content-Marketing diese digitale Strategie bestehen.
Ramona Kramp
Hotel- und Content-Marketing
digitale Strategie-Entwicklung und Umsetzung
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